Was tun im Notfall?

Das Wichtigste ist: Ruhe bewahren um die Schmerzen nicht zu vergrössern und um die richtigen Entscheidungen zu treffen. Unsere Tierärzte stehen Ihnen für Notfälle rund um die Uhr unter der Nr. 071 787 18 19 zur Verfügung. Bitte melden Sie sich telefonisch bei uns an, damit wir uns auf Sie vorbereiten können.

Knochenbrüche

1. Versuchen Sie auf keinen Fall, den Bruch selber zu richten.
2. Handelt es sich um einen offenen Bruch, sollte die Wunde mit steriler Kochsalzlösung gespült und dann steril abgedeckt werden.
3. Gebrochene Gliedmassen sollten mit einem leichten Schienenverband (mittels Holzspatel, Plastikschiene) stabilisiert und der Hund auf der gesunden Seite gelagert werden.

Wunden

1. Starke Blutungen müssen gestoppt werden. Legen Sie einen Druckverband auf die be-troffene Gliedmasse, indem Sie eine sterile Wundabdeckung auf die Wunde legen und dann einen satten Verband anbringen. Falls die Blutung nicht gestoppt werden kann, ei-nen zweiten Verband mit einem Druckgegen-stand (Taschentuch-Pack, flacher Stein, …)
über den ersten machen.
2. Melden Sie sich beim Tierarzt an, damit er sich auf Ihren Patienten vorbereiten kann.
3. Tief klaffende und grosse Schnitt- und Rissverletzungen müssen von einem Tierarzt genäht werden, am besten innerhalb der ersten 6 Stunden nach dem Trauma.

Verbrennungen

1. Die Brandwunde sollte sofort gekühlt werden, am besten 20 Minuten lang unter fliessendes kaltes Wasser halten oder in kaltes Wasser eintauchen.
2. Grössere Verbrennungen sollten sofort einem Tierarzt vorgestellt werden.
3. Kleinere Verbrennungen können gekühlt und dann mit einem gut gepolsterten Verband ruhig gestellt werden.
4. Das Tier sollte jeder Zeit Trinkwasser zur Verfügung haben.

Vergiftungen

1. Je nach Gift können unterschiedliche Symptome auftreten: Erbrechen, Durchfall, Muskelkrämpfe, gestörte Re-flexe, Bewusstseinsstörungen, Bewusstlosigkeit, Verätzungen.
2. Ist das Tier bewusstlos, leiten Sie die lebensrettenden Sofortmassnahmen (siehe Beiblatt) ein. Es ist wichtig, dass die Atemwege frei sind und allenfalls Erbrochenes aus dem Maul entfernt wird.
3. Genaue Angaben über das Gift (Flasche, Verpackung, Pflanzenblätter) zum Tierarzt mitnehmen.
4. Das toxikologische Institut gibt unter der Nummer 145 oder unter www.toxi.ch Auskunft.

Schokolade

Schokolade bzw. der Inhaltstoff Theobromin ist für Haustiere ab einer bestimmten Menge giftig.

Der Theobromingehalt ist in den verschiedenen Produkten unterschiedlich:
Kakaopulver 14-20mg/g, Milchschokolade 1.5-2mg/g, dunkle Schokolade 5mg/g, Kochschokolade 15mg/g. Weisse Schokolade enthält praktisch kein Theobromin.

Die minimale letale Dosis ist 6.6g Kochschokolade / kg Hund
dh. 100g Kochschokolade für einen 15kg Hund, 300g dunkle Schokolade für einen 15kg Hund oder 750g Milchschokolade für einen 15kg Hund.

Augenverletzungen

1. Verletzungen des Augapfels oder der Augenlider sind Notfälle und sollten so schnell wie möglich einem Tierarzt vorgestellt werden.
2. Das verletzte Auge mit steriler Kochsalzlösung oder lauwarmen Wasser spülen.
3. Falls ein Fremdkörper im Auge steckt, nicht herausziehen!
4. Ist der Augapfel vorgefallen, sollte er sofort mit einem feuchten Tuch in die Augenhöhle zurück verlagert werden.
5. Für den Transport decken Sie das verletzte Auge mit einem feuchten Tuch und einem Verband ab. Das Tier darf nicht am Auge kratzen!

Fremdkörper steckt im Maul / Rachen

1. Wenn der Hund stark speichelt, das Maul am Boden reibt, mit der Pfote am Maul kratzt oder nach Luft ringt, könnte ein Fremdkörper im Maul stecken.
2. Öffnen Sie das Maul und lokalisieren Sie den Fremdkörper. Eine Zweitperson kann das Maul mit einer Schlinge um den Oberkiefer und einer um den Unterkiefer offen halten.
3. Den Fremdkörper aus dem Maul entfernen. Falls dies nicht einfach möglich ist, suchen Sie den Tierarzt auf.

Insektenstich

1. Nach einem Insektenstich kann es durch das Insektengift zu Schwellungen kommen. Erfolgte der Stich im Maul/Rachenbereich besteht Erstickungsgefahr!
2. Wenn möglich entfernen Sie den Stachel.
3. Kühlen Sie die geschwollene Stelle mit feuchten Tüchern oder Cold-Packs.
4. Hindern Sie das Tier am Lecken der Stichstelle mittels Verband, T-Shirt, Socken, etc.
5. Bei Stichen im Maul/Rachenbereich sollten Sie den Tierarzt aufsuchen.
6. In einzelnen Fällen kann es zu einer allgemeinen Überreaktion kommen (Schwellung, Atemnot, …). In solchen Fällen sollten Sie umgehend einen Tierarzt aufsuchen.

Hitzeschlag

1. Symptome eines Hitzeschlags sind erhöhte Körpertemperatur (normale Temperatur: 38-39°C), starkes Hecheln mit heraushängender Zunge, Taumeln, Atemnot oder Bewusstlosigkeit.
2. Tier sofort in einen kühlen Raum oder Schatten bringen.
3. Wasser zum Trinken anbieten.
4. Beine und Bauch mit kaltem Wasser kühlen. Nicht über den Kopf giessen.

Lebensrettende Sofortmassnahmen

Auch bei Heimtieren ist eine Herzmassage manchmal nötig.

Lebensrettende Sofortmassnahmen : So wirds gemacht!